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Stolpersteinverlegung für Walter Sundermann

Der 11. September 2024 markierte einen wichtigen Tag für die Möser-Realschule am Westerberg. Zum Andenken von Walter Sundermann, einem ehemaligen Schüler der Möser-Mittelschule und Opfer des deutschen Nationalsozialismus, wurde in der Heinrichstraße 25 ein Stolperstein verlegt. Mithilfe der Spurensuche-Osnabrück e.V. und der Gedenkstätte Esterwegen recherchierte unsere Schülerschaft über Wochen hinweg das Leben des Walter Sundermanns und entdeckten seine Biografie.
 

Walter Sundermann, geboren am 24. Juni 1920 als Sohn eines Schlossermeisters, besuchte bis 1931 eine Volksschule und danach bis 1937 die damalige Möser-Mittelschule. Er brach die Schulausbildung ab und begann seine Lehre als Maschinenschlosser, bis er 1940 zur Wehrmacht eingezogen und als Funker an die Ostfront geschickt wurde. In seinem Einsatz verübte Sundermann jedoch Fahnenflucht, eine Straftat in den Augen der Nationalsozialisten. Daraufhin wurde er zu einer Zuchthausstrafe verurteilt und kam 3 Monate später als „Wehrunwürdiger“ in ein Arbeitslager in Esterwegen. Aufgrund der schlechten Haftbedingungen der Nationalsozialisten erkrankte er an einer offenen Lungentuberkulose. Sein Vater versuchte mehrmals auf die sich verschlechternde gesundheitliche Lage seines Sohnes aufmerksam zu machen, jedoch ohne Erfolg. Walter Sundermann starb letztendlich am 1. Juli 1943 im Alter von 23 im Marienhospital Osnabrück.
 

Damit die Geschichte Sundermanns nicht in Vergessenheit gerät, wurde an seinem ehemaligen Wohnort in der Heinrichstraße 25 ein Stolperstein verlegt. Die gesamte Schulgemeinschaft ging zusammen mit der Spurensuche Osnabrück e.V. und der Gedenkstätte Esterwegen sowie Vertretern der Hasepost und der Osnabrücker Rundschau zum Ort der Verlegung, welche von Vertretern der Stadt Osnabrück erfolgte. Nach einer Ansprache von Frau Grewe vom Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück, stellten Eva und Noah aus der 9b die Biografie Walter Sundermanns vor, während die Verlegung vorbereitet und durchgeführt wurde. Im Gedenken aller Opfer des Nationalsozialismus folgte eine Schweigeminute. Frau Grewe beendete die Veranstaltung mit einer Rede, welche den Übergang zum Programm danach bildete.
 

In der Aula der Möser Realschule gab es eine Gedenkveranstaltung, wo es weitere Wortmeldungen, mitunter von unserer Schulleitern Frau Hale Ünlü-Lachnitt, Herrn Dr. Sebastian Weitkamp von den Gedenkstätten Esterwegen, Frau Ulla Groskurt von der Spurensuche-Osnabrück e.V. und Herrn Martin Siemsen von der Justus Möser Gesellschaft sowie unserer Schülerschaft gab. Zudem gab es ein gemeinsames Singen des Liedes „Die Moorsoldaten“ mit musikalischer Begleitung von Frau Nagel an der Trompete. Herr Siemsen nahm die Schülerinnen und Schüler mit auf die Reise der Möser Realschule, erzählte vom Entstehen der Schule und ihrer langen Geschichte.  Frau Groskurt wies bei ihrer Rede besonders daraufhin, die deutsche Geschichte zu lehren, lernen und zu erinnern und erbrachte dabei Parallelen zu unserer heutigen politischen Lage.
 

Auch wir möchten uns erinnern und Lehren aus unserer Geschichte ziehen.


Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und hoffen, dass die Geschichte von Walter Sundermann eine Lehre für uns alle darstellt.

(Cosima und Omar, Praktikanten)

Fotoserien

Stolpersteinverlegung Walter Sundermann (MI, 18. September 2024)

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